Die Polizei hat in der Nacht zu Sonnabend mindestens 50 illegal aufgestellte schwarze Holzkreuze sichergestellt. Nun ermittelt der Staatsschutz.
Jährlich wiederkehrender Anblick
Die meisten Kreuze wurden überwiegend an Ortseingängen in Vorpommern entdeckt. Auf Usedom waren es insgesamt 15, unter anderem in Zinnowitz, Ahlbeck, Karlshagen und Ueckeritz. Weitere Kreuze wurden in Anklam, Greifswald, Strasburg, Güstrow und in der Region Grevesmühlen sichergestellt. Nach Polizeiangaben sollen die schwarzen Kreuze von Anhängern der rechten Szene aufgestellt worden sein. Bereits seit 2014 werden sie jährlich etwa Mitte Juli an verschiedenen Orten im Land entdeckt.
Offen fremdenfeindliche Sprüche
Einige der Kreuze tragen Daten oder Portraits verstorbener Personen oder fremdenfeindliche Schriftzüge. Die rechte Szene habe sich das Datum ausgesucht, um an Menschen zu erinnern, die vermeintlich durch Ausländer getötet worden seien, so ein Sprecher der Polizei gegenüber NDR 1 Radio MV. Laut Verfassungsschutzbericht ist die rechte Szene in Vorpommern stark vernetzt und organisiert. In der Nacht zu Freitag waren bereits schwarze Kreuze in Neubrandenburg entdeckt worden. Im vergangenen Jahr haben die Ermittler 179 solcher Kreuze in Mecklenburg Vorpommern sichergestellt.