Aktion Schwarze Kreuze

Rechte Szene will neuen Volkstrauertag etablieren

In mehreren Orten im Kreis Vorpommern-Greifswald tauchten am Wochenanfang schwarze Kreuze auf – angebracht unter anderem an Verkehrsschildern und Bäumen. In Strasburg waren sie mit einem Zettel versehen. Für die Polizei kommt die Aktion nicht überraschend.

Strasburg, Greifswald, Demmin, Wolgast, Krummin oder Neeberg – in mehreren Orten im Kreis Vorpommern-Greifswald haben Unbekannte am Wochenanfang schwarze Holzkreuze angebracht. Diese waren an Ortseingangsschildern, Bäumen oder Verkehrsschildern befestigt und unter anderem mit der Aufschrift „Wacht auf!“ oder Zetteln versehen, die teilweise abgerissen wurden. In Dörfern und Städten im ganzen Bundesland sei es zu derartigen Aktionen gekommen, sagt Nicole Buchfink, Sprecherin des Polizeipräsidiums Neubrandenburg. Da es sich um eine Ordnungswidrigkeit handele, werde in jedem Fall Anzeige erstattet.

Polizei ordnet Aktion der rechten Szene zu

Für die Polizei komme die Aktion nicht überraschend. Der Polizeisprecherin zufolge werden seit dem Jahr 2014 um den 13. Juli Holzkreuze aufgestellt. Dabei handele es sich um eine Aktion, die der rechten Szene zugeordnet werde.Allein für die Stadt Strasburg bestätigte Andrej Krosse, Sprecher der Polizeiinspektion Anklam, sechs Kreuze im Stadtgebiet. „Die rechtsextreme Szene will mit der Aktion einen neuen Volkstrauertag inszenieren“, meint Krosse. Die Kreuze seien mit Sprüchen wie „Deutsche Opfer. Fremde Täter“, „Volkstod stoppen“ oder „Migration tötet“ versehen. Nach Angaben von Ordnungsamtsleiterin Anke Heinrichs seien die Kreuze inzwischen entfernt worden. Es könne aber durchaus sein, dass man noch eines übersehen habe. Weil die Kreuze auch an Bäumen befestigt wurden, handele es sich um Sachbeschädigung, was zur Anzeige gebracht wurde.

Verdacht der Volksverhetzung

Diese seit Jahren meist am 13. Juli auftauchende Aktion wird vom Verfassungsschutz der rechtsextremistischen Szene zugeordnet, die so an „deutsche Opfer von Gewalt durch Ausländer“ erinnern will. Nach früheren Angaben der Polizei waren in den Vorjahren landesweit 139 (2014), 120 (2015), 76 (2016), 68 (2017) und 179 (2018) solcher Kreuze gezählt und geborgen worden. Weil Kreuze auch die Aufschrift „Migration tötet“ beinhalten, werde auch wegen des Verdachts der Volksverhetzung ermittelt.

Quelle: https://www.nordkurier.de/pasewalk/rechte-szene-will-neuen-volkstrauertag-etablieren-1440028707.html

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